Zusammenfassung: Der kleine Prinz (Antoine de Saint-Exupéry)
Autor: Antoine de Saint-Exupéry (1900 - 1944)Originaltitel: Le petit prince
Veröffentlichung: 1943
Textsorte: Erzählung
Textgattung: Epik
Literaturepoche: Moderne
Inhaltsangabe:
Die Erzählung "Der kleine Prinz" gilt als das berühmteste Werk des französischen Schriftstellers und Piloten Antoine de Saint-Exupéry und wurde 1943, ein Jahr vor dem tragischen Tod
des Autors, der in seinem Flugzeug südlich von Marseille abgeschossen wurde, in New York veröffentlicht.
Die märchenhafte Geschichte über einen Flugpiloten, der in der Sahara wegen eines technischen Gebrechens notlanden muss und dort in der Isolation der Wüste der mysteriösen
und kindhaften, von einem fernen Stern stammenden Gestalt des kleinen Prinzen begegnet, gilt als eines der bedeutendsten und meistzitierten Werke der Kinderliteratur des 20.
Jahrhunderts. Neben der offensichtlichen Kritik, die Saint-Exupéry an der Gesellschaft seiner Zeit übt, ist "Der kleine Prinz" auch als liebevolles Plädoyer für die Unschuld
und Verletzlichkeit der kostbaren Kindheit zu lesen. Der Autor beschreibt in dieser Erzählung negative menschliche Eigenschaften wie Geldgier, Machtlust, Ausbeutung oder das
Unvermögen, wahre Werte und Schönheit zu erkennen, mit der Symbolkraft märchenhafter Metaphern. Der Ignoranz und dem Mangel an Vorstellungsvermögen der modernen Erwachsenenwelt,
an der auch der Protagonist in seiner Kindheit leiden musste, stellt Saint-Exupéry mit der Figur des kleinen Prinzen die Personifizierung kindlicher Fantasie und Entdeckungslust entgegen.
Zu Beginn der Handlung beschreibt der namenlose Protagonist und Ich-Erzähler die künstlerischen Ambitionen, die er als Kind gehegt hat. Das Unverständnis der Erwachsenen
veranlasste ihn jedoch dazu, das Zeichnen aufzugeben.
Als er mit seinem Flugzeug mitten in der Sahara landet und nur wenig Proviant und Wasservorrat bei sich hat, macht er sich daran, die technischen Schäden schnellstens zu beheben.
Eine kleine blonde Kindergestalt gesellt sich zu ihm, die ihn darum bittet, ihm ein Schaf zu zeichnen. Der Erzähler, dem die Fähigkeit des Zeichnens vor Jahren abhanden gekommen
ist, erfüllt den Wunsch des kleinen Prinzen, wie er die Gestalt später nennt, nur zögerlich. Da dieser jedoch die Fähigkeit besitzt, viele Aspekte der Zeichnung zu lesen, kommen
sich die beiden näher.
Während der Pilot eifrig sein Flugzeug repariert, erzählt ihm der kleine Prinz von seiner Herkunft und seinem einjährigen Aufenthalt auf der Erde. Auf seinem kleinen Stern mit
dem Namen Asteroid Nr. 3251 lebt der kleine Prinz mit seiner geliebten Blume und drei winzigen Vulkanen. Eine Auseinandersetzung mit seiner Blume trieb ihn dazu, sein Zuhause
zu verlassen und andere Planeten zu entdecken. Er ist jedoch stets von der Sorge gequält, seiner Blume, die nur über vier Dornen verfügt, um sich zu schützen, könnte in seiner
Abwesenheit etwas geschehen. Im Zuge seiner Reise besucht der kleine Prinz sechs kleine Planeten, bevor er auf die Erde stürzt. Auf dem ersten Asteroiden begegnet er dem König,
der nur über sich selbst und eine einzige Ratte herrscht. Nacheinander landet der kleine Prinz auf den Planeten des Eitlen, der nur bewundert werden will, des Säufers, der
trinkt, um zu vergessen, und des Geschäftsmannes, der nur mit dem Zählen der umliegenden Sterne beschäftigt ist, die er für wertvolles Geld hält.
Nach einem Besuch des Asteroiden des Laternenanzünders, der im ewigen vergeblichen Rhythmus die Straßenlaterne erst anzündet und gleich darauf wieder auslöscht, landet er bei dem
Geographen, der ihn auf die Erde schickt. Dort erkennt der kleine Prinz, dass die Menschen in Rosengärten tausende Blumen pflegen, jedoch die Schönheit jeder einzelnen übersehen.
Er schließt Freundschaft mit einem Fuchs, der ihn über die Leere des menschlichen Daseins unterrichtet, findet am Ende seines einjährigen Aufenthalts im gestrandeten Piloten in
der Wüste jedoch einen menschlichen Freund.
Schließlich lässt er sich von einer Giftschlange beißen, um sich der Last seines Körpers zu entledigen und die Reise zurück zu seiner geliebten Rose antreten zu können. Dem
geretteten Piloten bleibt nur die Erinnerung an das kindhafte Wesen und die stete Frage, ob es auf seinen Stern tatsächlich zurückgekehrt ist.