Zusammenfassung: Homo faber (Max Frisch)

Autor: Max Frisch (1911 - 1991)
Originaltitel: Homo faber. Ein Bericht
Veröffentlichung: 1957
Textsorte: Roman
Textgattung: Epik
Literaturepoche: Gegenwartsliteratur

Inhaltsangabe:
Der Roman "Homo Faber" von Max Frisch wurde 1957 veröffentlicht. Die Handlung spielt Ende der 50er Jahre an unterschiedlichen Schauplätzen in Europa sowie Süd- bzw. Mittelamerika und handelt vom Ingenieur Walter Faber. Im Laufe der Erzählung lernt dieser seine eigene Tochter kennen, von deren Existenz er nichts weiß, und geht eine Liebesbeziehung mit ihr ein, die schlussendlich zu ihrem Tod führt.

Der erste Teil des Romans beginnt mit einer Flugreise Fabers nach Mexiko. Im Flugzeug kommt er zufällig in Kontakt mit Herbert Hencke, dem Bruder von Fabers früherem Freund Joachim. Hencke hatte Fabers Jugendliebe Hanna geheiratet, nachdem die Beziehung zwischen ihr und Faber auseinander ging. Im Gespräch erzählt Hencke auch den Grund seiner Reise nach Mexiko: Er will Joachim in Guatemala besuchen, da er nicht mehr auf seine Kontaktversuche reagiert. Nach einer Notlandung des Flugzeugs und einem viertägigen Aufenthalt in der Einöde Mexikos beschließt Faber kurzerhand Hencke zu begleiten. In Guatemala angekommen, finden sie Joachim erhängt vor.

Faber reist daraufhin aus beruflichen Gründen nach Caracas (Venezuela). Nach Abschluss des Auftrags kehrt er nach New York zurück, ist dort aber so sehr von seiner Geliebten Ivy genervt, dass er ohne Zögern eine Schiffskarte nach Paris kauft.
Auf dieser Schiffreise kommt es zur Begegnung mit Elisabeth Piper, von Faber liebevoll nur "Sabeth" nennt. Zusammen führen beide viele intensive Gespräche auf freundschaftlicher Ebene, ohne sich körperlich anzunähern. An seinem 50. Geburtstag macht er ihr unverhofft einen Heiratsantrag. Elisabeth zeigt sich unschlüssig, eine Antwort kann sie ihm nicht geben, sodass sich ihre Wege in Paris wieder trennen.
Im Museum des Louvre trifft Faber schon bald wieder auf Sabeth und beschließt, sie auf dem Weg zu ihrer Mutter nach Athen zu begleiten. In Avignon wird die Beziehung zwischen beiden dann intimer. Faber erfährt schließlich, dass Sabeth die Tochter von Hanna ist. Obwohl damit die Möglichkeit besteht, dass Sabeth sein Kind sein könnte, blendet er diesen Gedanken völlig, aber dennoch bewusst, aus. In Griechenland nimmt die Tragödie dann ihren Lauf: Sabeth stürzt nach einem Schlangenbiss eine Klippe herunter, wodurch sie schwere Kopfverletzungen erleidet. Faber bringt sie unvermittelt ins Krankenhaus und trifft dort zum ersten Mal wieder auf Hanna. Sie gesteht ihm, dass Elisabeth seine Tochter ist. Am folgenden Tag erliegt Sabeth ihren unbehandelten Kopfverletzung, denn Faber erzählte den Ärzten lediglich vom Schlangenbiss.

Der zweite Teil beschreibt Fabers Wandel. Er reist nochmals dienstlich nach Venezuela zurück, wo ihn starke Magenschmerzen quälen. Daraufhin kündigt Faber seine Arbeit und kehrt zu Hanna nach Athen zurück, weil er bei sich Magenkrebs vermutet. Faber möchte sie heiraten und mit ihr seine Zukunft verbringen. Plötzlich wird ihm klar, wie wichtig ihm sein Leben ist und befürchtet, dass bezüglich seiner Krankheit schon alles zu spät sein könnte.
Der Roman endet mit dem Beginn der Operation und lässt den Ausgang damit offen.

Walter Faber ist zu Anfang des Romans ein analytisch denkender, besonnener und reservierter Mensch, der stets die völlige Kontrolle inne behalten will. Durch die Begegnung mit Sabeth, ihren Tod und letztendlich durch seine eigene Erkrankung, ändert sich jedoch seine Lebensanschauung grundlegend. Faber wird erstmalig bewusst, dass er gleichsam ein Mensch wie jeder andere ist und nur über eine begrenzte Lebenszeit verfügt.

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