Zusammenfassung: Hamlet (William Shakespeare)

Autor: William Shakespeare (1564 - 1616)
Originaltitel: The Tragicall Historie of Hamlet, Prince of Denmarke
Veröffentlichung: 1603
Textsorte: Tragödie
Textgattung: Drama
Literaturepoche: Mittelalter

Inhaltsangabe:
Die wahrscheinlich 1602 uraufgeführte Tragödie in fünf Akten "Hamlet. Prinz von Dänemark" (Originaltitel: "The Tragicall Historie of Hamlet, Prince of Denmarke") gehört zu den wichtigsten Werken der englischen Lyriker- und Dramatiker-Legende William Shakespeare (1564 bis 1616). Nicht zuletzt wegen ihrer schier unerschöpflichen Interpretationsmöglichkeiten ist die Tragödie seit ihrem Erscheinen bis heute eines der meistgespielten Bühnenwerke. Bei dem 1773 erstmalig im deutschsprachigen Raum (Wien) gezeigten Stück sind auf deutschen Bühnen mit Vorliebe philosophische und tiefenpsychologische, mit der Titelfigur in Verbindung gebrachte, Aspekte betont worden. Im angelsächsischen Raum wird dagegen traditionell eher der politische Bezug in den Mittelpunkt der Inszenierungen gestellt.

Haupt- und Titelfigur der sich an populäre, wahrscheinlich aus Skandinavien stammende, ältere Überlieferungen von höfischer Intrige und Monarchenmord anlehnende Shakespeare-Tragödie ist der junge Hamlet, Sohn des Königs von Dänemark. Hamlet wird als zwischen nicht vollkommen verinnerlichten Ansprüchen an Humanität und Pflicht, archaischen Trieben und Wünschen sowie quälenden Ängsten und Ungewissheiten zerrissener tragischer Held dargestellt. Sein Onkel Claudius hat den Gegenpart des düsteren, eindeutig negativ gezeichneten Schurken. Für das Drama wichtige Positionen besetzen ferner Hamlets Mutter Getrude, Prinz Fortinbras von Norwegen, der Hofbeamte Polonius, dessen Kinder Laertes und Ophelia sowie Hamlets Freund Horatio und der ermordete Vater von Hamlet als Geist.

Das Stück ist zeitlich im Mittelalter am dänischen Hof in Helsingör angesiedelt. Der König stirbt überraschend unter mysteriösen Umständen. Sein Bruder Claudius besteigt verdächtig schnell den Thron und heiratet die Königswitwe Gertrude. Ihm gelingt es, eine drohende kriegerische Auseinandersetzung mit dem norwegischen Prinzen Fortinbras abzuwenden. Der stets in Schwarz gekleidete, sein Studium in Wittenberg unterbrechende Hamlet ahnt Böses. Er verdächtigt Claudius heimlich des Königsmords und stellt sich geistig verwirrt, um so dem Täter besser auf die Spur kommen können. Seine scheinbare Geisteskrankheit sorgt für folgenschwere Irritationen bei der von ihm verehrten Ophelia und deren Familie (Polonius, Laertes).

Nachts erscheint Hamlet der eigene Vater als Geist und bestätigt Hamlets Ahnungen: Claudius hat den König vergiftet, um den Thron zu usurpieren. Der Geist fordert Hamlet auf, Rache zu nehmen, dabei aber die Königin zu verschonen. In langen Monologen quält sich der an seiner eigenen Wahrnehmungsfähigkeit zweifelnde Hamlet mit Fragen der Sinnhaftigkeit des menschlichen Daseins ("Sein oder Nichtsein"). Mit Hilfe von Horatio und einer in Helsingör gastierenden Theatergruppe spielt Hamlet schließlich den Königsmord nach, um Claudius zu einer seine Blutschuld entlarvenden Reaktion zu bewegen und so letzte Gewissheit zu erhalten. Mit Erfolg. Obwohl Hamlet jetzt vollkommen von Claudius´ Schuld überzeugt ist, zögert er zunächst noch, den Thronräuber zu töten.

Bei der folgenden, zu den Schlüsselszenen des Stückes gehörenden, emotional aufgeladenen Unterredung mit Gertrude wirft Hamlet seiner Mutter Mitschuld vor. Polonius, der die Unterredung hinter einem Vorhang verfolgt, wird von Hamlet irrtümlicherweise für Claudius gehalten. Hamlet ersticht Polonius.

Claudius überredet den aus Frankreich zurückkommenden Laertes, der eine wegen ihrer unglücklichen Liebe und wegen des Tods ihres Vaters wahnsinnig gewordene Schwester anfindet, sich mit Hamlet zu duellieren. Um sicher zu gehen, präpariert Claudius die Degenklinge von Laertes mit Gift und stellt zusätzlich einen Giftbecher an den Kampfplatz. Der Giftbecher wird aber von Gertrude getrunken, die vergiftete Degenklinge verwundet beide Duellanten und im Todeskampf ersticht Hamlet Claudius. Die dänische Dynastie ist damit ausgelöscht und der Norweger Fortinbras übernimmt die Herrschaft im Land.

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