Zusammenfassung: Die Blechtrommel (Günter Grass)

Autor: Günter Grass (*1927)
Originaltitel: Die Blechtrommel
Veröffentlichung: 1959
Textsorte: Roman
Textgattung: Epik
Literaturepoche: Gegenwartsliteratur

Inhaltsangabe:
Die Blechtrommel, das wohl bekannteste Werk des Autors Günter Grass, erschien im Jahre 1959 und gilt international als der erfolgreichste Roman der gesamten westdeutschen Nachkriegsliteratur. Neben den Werken "Katz und Maus", sowie "Hundejahre" gehört "Die Blechtrommel" zu Grass' Danziger Trilogie.

Hauptperson des Romans ist Oskar Matzerath, der als Insasse einer Irrenanstalt sein Leben während des Nationalsozialismus und der Nachkriegszeit erzählt. Weitere Nebenfiguren: Anna Koljaiczek, geborene Bronski, die kaschubische Großmutter des Oskar Matzerath; Agnes Matzerath, geborene Bronski, Oskars Mutter; Alfred Matzerath, der als Oskars offizieller Vater gilt und als Kolonialwarenhändler in Danzig arbeitet; Jan Bronski, Oskars Onkel und vermutlich sein leiblicher Vater; Maria, Alfreds zweite Frau, die nach dem Krieg die große Liebe von Oskar wird und ihm seinen Sohn Kurt gebiert; schließlich der jüdische Spielwarenhändler Sigismund Markus, von dem Oskar Matzerath seine Blechtrommeln bezieht.
Die Handlung gliedert sich in drei Bücher. Oskar Matzerath befindet sich in einer Irrenanstalt, wo er dabei ist, seine Vita zu verfassen. Er erinnert sich einzelner Episoden aus seinem Leben.

Erstes Buch:
Ausgangspunkt des Romans ist der Akt der Zeugung von Oskars Mutter Agnes. Anna, seine kaschubische Großmutter, sitzt, gekleidet in lange Röcke, auf einem Kartoffelfeld, als Joseph Koljaiczek, wegen Brandstiftung von der Polizei verfolgt, unter ihren Röcken vor der Polizei Schutz sucht. Auf diese Weise kommt es zur Zeugung der Agnes. Joseph nimmt schließlich die Identität eines Toten an, heiratet Anna und verdingt sich als Flößer. Während eines Festes wird er erkannt und gerät in einem Fluss unter treibende Stämme. Es bleibt offen, ob er ertrunken ist oder überlebt und sich in die USA gerettet hat.
Als Agnes erwachsen ist, heiratet sie Alfred Matzerath und eröffnet mit ihm einen Kolonialwarenladen. Oskar Matzerath kommt zur Welt. Zu seinem dritten Geburtstag erhält Oskar von seiner Mutter eine Blechtrommel. Vermutlich leidet er unter einer Wachstumsstörung, die sich seine Familie nicht erklären kann. Im Laden seines Vaters stürzt Oskar schwer und liefert seiner Familie somit durch den Sturz eine Erklärung für seine Kleinwüchsigkeit. Beim Versuch seiner Mutter, ihm die geliebte Blechtrommel wegzunehmen, entdeckt Oskar an sich die Gabe, durch Schreien Glas zerbrechen zu können. Diese Gabe verhindert, dass Oskar eine Schule besuchen kann. Er bringt sich Lesen und Schreiben selbst bei. Agnes, Oskars Mutter, die ein Verhältnis mit Jan Bronski hat, stirbt schließlich an einer Fischvergiftung. Sie war von Jan Bronski schwanger.

Zweites Buch:
Die Nationalsozialisten übernehmen die Macht. Der jüdische Spielwarenhändler hat sich umgebracht, so dass Oskars Nachschub an Blechtrommeln gefährdet ist. Jan Bronski wird von den Deutschen erschossen. Alfred Matzerath, Oskars Vater, lernt Maria kennen und zeugt mit ihr ein Kind, von dem Oskar jedoch meint, dass es sein Kind wäre. Oskar tingelt als Liliputaner mit einem Fronttheater durch Frankreich. Er schließt sich einer Diebesbande von Kindern an und nennt sich Jesus. Als die Rote Armee Danzig erreicht, wird Alfred, Oskars Vater, als NSDAP-Mitglied erkannt und erschossen. Bei Alfreds Beerdigung trifft Oskar ein Stein am Kopf und er beschließt, wieder zu wachsen. Seine Blechtrommel wirft er ins Grab des Vaters. Oskar verliert seine Fähigkeit, durch Schreien Glas zu zerstören und zieht mit Maria ins Rheinland.

Drittes Buch:
Oskar lebt mit Maria im Rheinland bei Marias Schwester, Guste. Durch Handel auf dem Schwarzmarkt hält man sich über Wasser. Oskar beginnt, als Praktikant bei einem Steinmetz zu arbeiten. Schließlich wird Oskar Modell für Kunststudenten. Er kann sich dadurch eine Mietwohnung leisten. Mit einigen Musikern gründet Oskar eine Band, in der er Trommel spielt. Dadurch gelangt er zu Geld und Ruhm. Maria kann nun eine Ladenkette eröffnen. Eines Tages gelangt Oskar in den Besitz eines konservierten menschlichen Fingers. Beim Kapern einer Trambahn wird er mit Maria verhaftet und da er den Finger bei sich trägt, in eine Nervenheilanstalt eingewiesen.

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