Zusammenfassung: Göttliche Komödie (Dante Alighieri)

Autor: Dante Alighieri (1265 - 1321)
Originaltitel: Divina Commedia
Veröffentlichung: 1321
Textsorte: /
Textgattung: Epos
Literaturepoche: Mittelalter

Inhaltsangabe:
Das von dem florentinischen Schriftsteller und Politiker Durante "Dante" Alighieri (um 1265 - 1321) in etwa zehn Jahren bis kurz vor seinem Tod geschriebene epische Gedicht "Göttliche Komödie" ("La Divina Commedia") gilt als eines der herausragenden Literaturwerke des Mittelalters. Außerdem hat der zunächst schlicht "Commedia" genannte Epos, das erst nach dem Tod des Autors den Zusatz "Divina" von Dante-Bewunderer Giovanni Boccaccio erhalten hat, das bisher vom Lateinischen in den Hintergrund gehaltene Italienische zum Durchbruch als Literatursprache verholfen. Die mit enorm großer sprachlicher Ausdruckskraft verfasste "Göttliche Komödie" fasziniert bis heute unter anderem durch ihre dem durchschnittlichen Leser nicht immer entschlüsselbare, oft das Stilmittel der Groteske verwendende Symbolik. Die Wucht des Dante-Werks hat den deutschen Literaten Arno Schmidt 1948 zum Weinen gebracht und ihn veranlasst, Dante einen in die Literaturgeschichte eingegangenen postumen Leserbrief zu schreiben.

Dantes Hauptwerk erzählt in 100 Vers-Gesängen, die nach einer Einleitung in drei Hauptteile mit jeweils 33 Gesänge und insgesamt über 14.300 Verse unterteilt sind, seine eigene Reise ins Jenseits. Diese Reise führt den von Vergil geführten Dante hinab in die neunfach unterteilte Hölle (Inferno), dann durch den ebenfalls neunfach unterteilten Läuterungsberg (Purgatorio) und schließlich bis ins Paradies (Paradiso). Bei diesem phantastischen Erlebnis begegnet Dante Hunderten von verstorbenen Personen. Zum Teil sind diese Personen unbekannt, zum Teil haben sie zum Verwandten- und Bekanntenkreis von Dante gehört. Dazu gehören zum Beispiel Dantes Lehrer Brunetto Lattini, der im 15. Gesang im Inferno Qualen erleiden muss, und Dantes in das Paradies aufgestiegene Ur-Urgroßvater Cacciaguida, dessen Teilnahme am Kreuzzug von 1147 bis 1149 mit dem Aufstieg der Familie in den Stadtadel von Florenz belohnt worden ist. Eine zentrale Rolle nimmt Beatrice ein. Die vermutliche Jugendliebe von Dante soll bereits im Alter von 24 Jahren gestorben sein. Möglicherweis stellt Beatrice aber in Dantes Leben und Werk eine idealisierte Projektion dar und hat als Realperson so nie wirklich existiert. Auch begegnen Dante viele Berühmtheiten aus Mythologie, Geschichte und Kultur wie Odysseus, Paris und Achill, Kleopatra, Kaiser und Päpste, Homer, Cicero, Aristotoles und Platon, Mohammed und Sultan Saladin.

Ostern 1300 irrt Dante durch einen grauenvollen Wald voller allegorischer Tiere, die für menschliche Schwächen stehen. Gefangen in diesem sein eigenes wüstes Leben symbolisierenden Wald trifft Dante auf Vergil, der ihm anbietet, ihm den Weg zu zeigen. Vergil, der von Beatrice geschickt ist, gilt Dante als personifizierte Weisheit. Von Vergil geleitet durchschreitet Dante die neun Kreise der trichterförmig in die Erde hinabreichenden Hölle. Davor, in der Vorhölle, haben die jammernden Gleichgültigen und Lauen, die wegen der Indifferenz in ihrem abgelebten Leben weder in die Hölle noch ins Paradies gehören, ihren elenden Platz.
In den oberen Kreisen der Hölle haben die Seelen ihren Aufenthaltsort, die lediglich mäßige Schuld auf sich geladen haben und die dementsprechend auch nur leichte Höllenstrafen erleiden müssen. Je tiefer die beiden Jenseits-Wanderer aber in den Höllenschlund hinabsteigen, desto massiver werden die Sünden und die Strafen. Am tiefsten Punkt der Hölle werden die Verräter Judas, Brutus und Cassius in ewiger Pein vom Satan selbst zermalmt.

Im zweiten Teil der "Göttlichen Komödie" beginnt der Aufstieg über den als aufragendes Felsmassiv dargestellten, "Purgatorio" ("Fegefeuer") genannten Läuterungsberg. In den neun Abteilungen des Berges büßen Menschen, in der Hoffnung erlöst zu werden, Stufe für Stufe ihre Sünden ab. Bei jedem Aufstieg bis zur nächsten Bergterrasse fällt eine Hauptsünde ab und die Seelen werden zunehmend reiner. Auch Dante muss diesen Reinigungsaufstieg machen. Auf dem Gipfel erwartet den geläuterten Dichter der Einzug in das in neun miteinander verwobene Sphären unterteilte Paradies. Virgil bleibt unerlöst zurück.

Die folgende Himmelfahrt mit Beatrice durch die paradiesischen Sphären, wo ihm unter anderem Kirchenväter und Apostel begegnen, führt Dante letztlich in Glückseligkeit zu Gott.

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