Zusammenfassung: Traumnovelle (Arthur Schnitzler)
Autor: Arthur Schnitzler (1862 - 1931)Originaltitel: Traumnovelle
Veröffentlichung: 1949
Textsorte: Novelle
Textgattung: Epik
Literaturepoche: Symbolismus
Inhaltsangabe:
Die Traumnovelle von Arthur Schnitzler erschien im Jahre 1925 zuerst in einer Berliner Modezeitschrift und ist die Vorlage für Stanley Kubricks Film "Eyes wide shut" mit Tom Cruise
und Nicole Kidman in den Hauptrollen. Das Werk nimmt die gesellschaftskonforme Unfreiheit weiblicher Sexualität kritisch unter die Lupe, indem es anhand eines Wiener Ehepaars
die Ausschweifungen zeigt, zu denen Unterdrückung führen kann. Deutlich wird auch der Einfluss des Wiener Arztes Sigmund Freud, dessen Psychoanalyse sich merkbar im Werk von
Schnitzler niedergeschlagen hat. Erstmals erlangt Sexualität in der Geschichte der Literatur eine zentrale Rolle.
Fridolin ist Arzt und lebt mit seiner Frau Albertine und seiner kleinen Tochter in Wien. Eines Abends berichten sich die Eheleute von ihren unausgelebten sexuellen Wünschen in
Bezug auf Dritte. Albertine ging im Gegensatz zu Fridolin komplett unerfahren in die Ehe und wünscht gerne wie ihr Mann außereheliche, sexuelle Erfahrungen.
Während dieser Unterhaltung wird Fridolin zu einem Patienten gerufen, der bei Fridolins Ankunft jedoch schon verstorben ist. Als Fridolin von dessen Tochter Marianne überraschend
eine Liebeserklärung erhält, reagiert er innerlich unbeteiligt. Ziellos schlendert er durch die Stadt. Kurz überlegt er, ob er auf eine Rempelei mit einer Aufforderung zum
Duell reagieren oder sich anderenfalls für feige halten soll. Schließlich trifft er auf die Prostituierte Mizzi, die ihn überredet, mit ihr zu kommen. Sie will Fridolin verführen,
der allerdings nur reden möchte. Nachdem sie ihm Ängstlichkeit unterstellt, geht Fridolin letztlich doch auf ihre Avancen ein und wird daraufhin von ihr zurückgewiesen.
Wieder auf der Straße streift Fridolin weiter durch die Stadt und gelangt in ein Lokal. Nachdem er in der Zeitung von einer jungen Frau liest, die Gift genommen hat,
erblickt er einen alten Studienfreund namens Nachtigall, der als Klavierspieler in Nachtlokalen und auf privaten Veranstaltungen arbeitet. Fridolins Wunsch, ihn auf
eine dieser Veranstaltungen zu begleiten, lehnt der zunächst ab, gibt ihm letztlich aber doch die Parole für den Eintritt.
Nachdem er sich zunächst bei einem Kostümverleih eine Maske leiht, begibt sich Fridolin auf die Veranstaltung, eine Art Orgie, bei der alle Gäste Masken tragen. Eine nackte
Frau warnt ihn vor einer großen Gefahr und empfiehlt ihm eindringlich, besser sofort zu verschwinden. In diesem Zusammenhang stehe auch das vergiftete Mädchen, von welchem in
der Zeitung berichtet worden sei. Doch Fridolin bleibt, wird als Eindringling erkannt und soll "geopfert" werden. Die nackte Warnerin erklärt daraufhin, sich an seiner Stelle zu
opfern. Daraufhin wird Fridolin aus dem Haus verwiesen und bedroht, keine weiteren Fragen zu stellen.
Zuhause findet er seine Frau schlafend vor. Nachdem sie erwacht ist, erzählt sie von einem schrecklichen Traum. Der Traum ähnelt der Szenerie, die Fridolin auf der geheimnisvollen
Gesellschaft erlebt hat. Sie, Albertine, sei in dem Traum mit fremden Männern intim geworden.
Am nächsten Tag erfährt Fridolin von einem Portier, dass Nachtigall von zwei vermummten Männern abgeholt wurde. Daraufhin fährt er zurück zu dem Veranstaltungsort der nächtlichen Orgie,
wo man ihm wortlos einen Brief mit einer letzten Warnung übergibt, keine Nachforschungen anzustellen. Schließlich liest er erneut von einer vergifteten Frau und fährt in die Pathologie, um Näheres zu
erfahren. Als er nach Hause kommt, erzählt er Albertine von seinen Erlebnissen. Sie kommentiert das damit, dass sie nun wohl beide erwacht seien.