Zusammenfassung: Dornröschen (Gebrüder Grimm)

Autor: Jacob Grimm und Wilhelm Grimm
Originaltitel: Dornröschen
Veröffentlichung: 1812
Textsorte: Märchen
Textgattung: Epik
Literaturepoche: /

Inhaltsangabe:
Die 1812 als Nr. 50 in der ersten Auflage der von den Brüdern Jacob und Wilhelm Grimm gesammelten „Kinder- und Hausmärchen“ (KHM) veröffentlichte Geschichte “Dornröschen“ ist eines der bekanntesten Märchen überhaupt. Die Grimms griffen bei ihrer Fassung auf das von dem französischen Märchen-Pionier Charles Perrault 1696 veröffentlichte Feenmärchen „Die schlafende Schöne im Walde“ („La belle au bois dormant“) zurück.

Die Geschichte von der jungen Prinzessin, die einem Fluch zum Opfer fällt und in einen hundertjährigen Schlaf fällt, hat zahlreiche Autoren, Maler und Komponisten zu kreativen Werken inspiriert. Auch ist das Märchen von der kurz vor dem Erwachsenwerden stehenden Königstocher Gegenstand literaturhistorischer und psychologischer Interpretationen geworden. Möglicherweise handelt es sich bei „Dornröschen“ um eine märchenhaft abgemilderte Version eines Teils der düsteren Nibelungen-Sage, in der die von Odin in Tiefschlaf versetzte Walküre Brünhilde von Sigurd erweckt wird. Nach Ansicht einiger Psychologen finden sich in dem Märchen viele Hinweise auf den unterbewussten Wunsch mancher Eltern, das Eintreten ihrer Töchter in die Phase der sexuellen Reife zu verhindern oder doch zumindest zu verzögern. Auch in der medizinischen Fachliteratur taucht Dornröschen als Namensgeberin auf. Mit den Begriff „Dornröschen-Syndrom“ wird ein Krankheitszustand bezeichnet, bei denen die Betroffenen in extrem lang andauernde Schlafphasen fallen beziehungsweise durch ständige Tagesschläfrigkeit (Hypersomnie) beeinträchtigt werden.

Am Anfang des Märchens steht der lange unerfüllt bleibende Wunsch des Königspaars, ein Kind zu bekommen. Als dann endlich ein Mädchen geboren wird, ist die Freude riesig und der Monarch veranstaltet ein großes Festbankett. Neben Verwandten und Freunden sind auch die „weisen Frauen“ des Landes eingeladen worden. Allerdings nicht alle. Da lediglich zwölf goldene Teller zur Verfügung stehen, werden nicht alle dreizehn Feen eingeladen, sondern nur zwölf. Die nicht eingeladene Fee Nr. 13 ist in ihrer Ehre getroffen und erscheint erbost in dem Augenblick auf dem Fest, als elf der Feen ihre Segenswünsche verteilt haben. Nr. 13 belegt das Neugeborene mit dem Todesfluch, sich an ihrem 15. Geburtstag an einer Spindel zu stechen und daran zu sterben. Fee Nr. 12 kann diesen Fluch zwar nicht gänzlich aufheben, aber abschwächen. Nicht Tod, sondern hundertjähriger Dauerschlaf, soll die Folge des Spindel-Stichs sein.

Der erschrockene König lässt zwar alle Spindeln landesweit vernichten, aber dennoch nimmt das Schicksal seinen Lauf. An ihrem 15. Geburtstag trifft die wunderschöne Prinzessin bei einer Erkundungstour in abgelegenen Räumen des Schlosses auf eine spinnende Alte. Die Königstochter verletzt sich an der von der Frau benutzten Spindel und fällt augenblicklich in einen tiefen Schlaf. Mit ihr wird der gesamte Hofstaat in eine Art Schockstarre verwandelt. Das Schloss wird von undurchdringlichem Rosendorn-Bewuchs von der Außenwelt abgeschnitten.

In Folge versuchen mehrfach Prinzen sich durch die Hecke zu schlagen und die jetzt „Dornröschen“ genannte Prinzessin zu befreien. Doch alle scheitern und kommen um.
Nach hundert Jahren kommt wieder ein Königssohn und will durch die Hecke. Die Fluch-Frist is abgelaufen und so gelangt der Prinz unbeschadet ins immer noch schlafende Schloss. Er findet Dornröschen und küsst sie wach. Und schlagartig geht jetzt das Leben im Schloss genau dort weiter, wo es hundert Jahre zuvor gestoppt wurde.

Dornröschen und der Prinz verlieben sich ineinander, heiraten und werden glücklich.

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