Zusammenfassung: Schneewittchen (Gebrüder Grimm)

Autor: Jacob Grimm und Wilhelm Grimm
Originaltitel: Schneewittchen
Veröffentlichung: 1812
Textsorte: Märchen
Textgattung: Epik
Literaturepoche: /

Inhaltsangabe:
Zu den beliebtesten Märchenfiguren weltweit gehört die wegen ihrer Schönheit, ihrer Freundlichkeit und ihrer unschuldigen Bravheit in Verbindung mit einem zunächst ungerechten Schicksal sympathisch wirkende Prinzessin Schneewittchen.

Die Geschichte um die bezaubernde Prinzess, der von ihrer bösen, von Eifersucht auf die schönere Junge getriebenen Stiefmutter nach dem Leben getrachtet wird und die bei sieben Zwergen Obdach und Schutz findet, ist heute vor allem in der Version der Brüder Grimm populär. Aber bereits lange vor der Aufnahme des Märchens in die zwischen 1812 und 1856 in sieben Bearbeitungen von den bekannten deutschen Sprachwissenschaftlern Jacob und Wilhelm Grimm herausgegebene Sammlung „Kinder- und Hausmärchen“ gehörte die Schneewittchen-Geschichte zur europäischen Erzählkultur. In das bei Grimms 1812 noch „Snewittchen“ betitelte Märchen flossen verschiedene mündlich, aber auch schriftlich überlieferte Schneewittchen-Traditionen ein, die märchentypisch großen Raum für tiefenpsychologische und mythologisch-historischen Interpretationen lassen. Zu den bei Schneewittchen auftauchenden Symbolen gehören insbesondere Drei- und Siebenzahl, der Spiegel, das durch den vergifteten Apfel und die Stiefmutter verkörperte Böse sowie das mit dem schwarzem Haar kontrastierende Weiß von Schneewittchens Teint als Symbol für Reinheit und Schönheit.

Schneewittchen hat bis heute die Kunst auf vielen Feldern inspiriert und ist fester Bestandteil der Alltagskultur. Dutzende Filme haben sich seit 1916 mit dem Schneewittchen-Thema beschäftigt, Schneewittchen brachte es zu Opern- und zu Ballett-Ehren und ist bis heute Gegenstand von wissenschaftlichen Arbeiten, Romanen und Parodien. Mit „Schneewittchen“ werden in der Alltagssprache häufig fragile junge Mädchen bezeichnet, deren Auftreten von puppenhafter Schönheit, freundlicher Naivität, nicht allzu großer Intelligenz und einer gewissen Langweiligkeit bestimmt ist.

Die Geschichte beginnt in einem Winter. Die Königin sitzt am schwarz eingerahmten Fenster und sticht sich bei ihrer Handarbeit in den Finger. Ein Blutstropfen fällt in den Schnee. Da wünscht sich die Königin ein Kind, das den drei Farben Weiß, Rot und Schwarz in idealtypischer Weise entsprechen soll. Wenig später bekommt sie eine Tochter mit ebenholzschwarzem Haar, schneeweißer Haut und blutroter Frische und stirbt bei der Geburt. Der Königwitwer heiratet bald wieder. Die Stiefmutter des „Schneewittchen“ genannten Kindes ist schön, aber herzenskalt und zur Hexerei fähig. Regelmäßig lässt sich sich vom „Spieglein an der Wand“ bestätigen, dass sie „die Schönste ist, im ganzen Land“. Als Schneewittchen sieben Jahre geworden ist, erhält die Königin nicht mehr die erhoffte Bestätigung als Nummer 1. Der der Wahrheit verpflichtete Spiegel stellt die Top-Schönheit von Schneewittchen fest. Erbost gibt die Stiefmutter einem Jäger den Mordauftrag, Schneewittchen im Wald zu töten. Doch der Jäger täuscht der Königin den Mord nur vor und lässt Schneewittchen laufen. Das Mädchen irrt durch den Wald und stößt auf das Haus der sieben Zwerge. Die Wichtel nehmen das Menschenkind auf, das in Folgezieit als Haushälterin für die tagsüber im Bergwerk arbeitenden Zwerge fungiert.

Die Königin erfährt nach einer gewissen Zeit via Spiegel, dass Schneewittchen nicht tot ist, sondern bei den Zwergen lebt. Sie verkleidet sich, geht zum Zwergenhaus und versucht Schneewittchen umzubringen. Zweimal werden ihre Pläne von den Zwergen durchkreuzt. Doch trotz der Warnungen ihrer kleinen Beschützer fällt das dauerarglose Schneewittchen beim dritten Mordversuch auf die in einer neuen Verkleidung auftretende Königin herein und beißt von einem ihr angebotenen Apfel ab. Das Obst ist vergiftet und Schneewittchen fällt scheinbar tot zu Boden. Die traurigen Zwerge legen sie in einen gläsernen Sarg. Ein Prinz, der eines Tages vorbeikommt, ist vom Anblick des schönen Schneewittchens so verzaubert, dass er die Zwerge überzeugt, ihm den Sarg zu schenken, um seine entbrannte Liebe zu Schneewittchen pflegen zu können. Bei der Überführung Richtung Schloss stolpern die Sargträger. Die dadurch verursachte Erschütterung lässt das vergiftete Apfelstück, das in Schneewittchens Hals steckt, herausfallen. Die scheintote Schneewittchen wacht auf. Sie verlobt sich mit dem Prinzen. Zur Hochzeit auf dem Schloss des Prinzen wird auch die böse Stiefmutter eingeladen. Sie erscheint und erkennt entsetzt Schneewittchen. Zur Strafe muss die Stiefmutter in rotglühenden Pantoffeln so lange tanzen, bis sie tot umfällt.

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